1997 gründeten die beiden Inhaber Wolfgang Misslisch und Lars Stury mit 7 ha den Hanfanbau in Oberschwaben, zwischen Ulm und Ravensburg, am Rande des Allgäu. Die Idee vom werteorientiertem und nachhaltigen Wirtschaften stand am Beginn der Firmengeschichte – wofür CHIRON auch heute noch steht.

Hanfanbau in Oberschwaben

Der Hanfanbau ist aus ackerbaulicher Sicht eine willkommene und umweltfreundliche Alternative.
Der von CHIRON seit 1997 angebaute drogenfreie Nutzhanf bedarf selbst im konventionellen Anbau keinerlei Pestizide. Er ist die einzige Nutzpflanze in der heimischen Landwirtschaft, die epidemischen Krankheiten von Natur aus nicht ausgesetzt ist. Unsere über 25-jährige Hanfanbauerfahrung in Oberschwaben hat dies bestätigt. Nach der Aussaat Anfang Mai unterdrückt er wegen seines schnellen Wachstums Beikräuter durch Lichtentzug auf natürliche Weise. Die gute Durchwurzelung lockert den Boden auf. Er hinterlässt in aller Regel einen unkrautfreien Acker mit einer feinkrümeligen Bodenstruktur. Deshalb gilt er in der Landwirtschaft als hervorragende Zwischenfrucht und Bodenverbesserer. Getreide in Folge von Hanfanbau erzielt 10-20% Mehrerträge, wie Landwirte aus Erfahrung berichten. Problemäcker mit viel Unkrautdruck oder hohen Bodenverdichtungen kann der Hanf auf extensive Weise verbessern. Hanf hilft also unsere Lebensgrundlagen Boden, Wasser und Luft zu bewahren.
CHIRON baut in Zusammenarbeit mit Landwirten jährlich ca. 250 ha in Oberschwaben und Deutschland an.

 

Hanfgeschichte

Hanf ist ein alter Kulturbegleiter des Menschen, gerade auch bei uns in Deutschland. Älteste Funde von vor ca. 5.500 Jahren belegen dies. Hanf und Flachs waren lange Zeit die wichtigsten Faserpflanzen in Europa, speziell auch in Süddeutschland und Oberschwaben. So verwundert es nicht, dass sich in Schwaben viele alte Weberstädte wie Ulm, Biberach und Ravensburg geschichtlich entwickelt haben. In einer Zeit ohne chemische Fasern und Baumwolle war man auf heimische, regionale Gestehungskreisläufe angewiesen – was man heute umweltpolitisch wieder gerne sehen würde. Belegt ist auch, dass die erste legendäre Lewis-Jeans 501 aus Hanffasern war. Neben Seilen und Schnüren aller Art, wurden auch in der Schifffahrt enorm große Mengen an Hanfgeweben gebraucht. Bis in die Neuzeit, Ende des 19. Jahrhunderts, konnte aus Holz kein Papier gemacht werden. Erst die chemische Entwicklung machte dies möglich. Belegt ist die erste deutsche Papiermühle in Nürnberg um 1290. In aller Regel wurden Lumpen, alte Hanfkleidung, die ausgedient hatten, zur Hanfpapierherstellung verwendet. Die berühmte Gutenberg-Bibel vom Jahre 1455 wurde auf Hanfpapier gedruckt. Natürlich wurde auch der Hanfsamen für die menschliche Ernährung zu dieser Zeit und bis weit in die Neuzeit genutzt. So war der Hanfanbau lange Zeit nicht eine Nische, wie in der heutigen Zeit. Der Hanf trug essentiell zum Überleben der Menschen in Deutschland bei.

 

Nachwachsender Rohstoff Hanf

Die Verwendung von Hanfrohstoffen hat heute wieder eine beachtliche Vielfalt erreicht. Hanffasern werden wieder für Hanfkleider, für Baustoffe oder als Faser-Verbundwerkstoffe im Automobilbau verwendet. Die holzigen Anteile (die Schäben) als Tiereinstreu und Schüttdämmung um nur einige zu nennen.
2013 ging der Bundesumweltpreis an Carmen Hock für Ihren Hanfdämmstoff Thermo-Hanf.